Hilfe für Mobbingopfer

Dieser Blog enthält wertvolle Informationen für Mobbingopfer und kann helfen eine Strategie gegen Mobbingattacken zu entwickeln. Ob es sich hierbei um eine kommunikative Konfliktlösung oder ein rechtliches Vorgehen handelt muss der Einzelne selber beurteilen und entscheiden.



Bei lang anhaltenden Mobbingattacken entsteht die Situation, dass dem Betroffenen niemand mehr richtig zuhört und die Verzweiflung immer größer wird. Nicht selten kommt es zu psychischen Störungen wie Schlafstörungen, Depressionen, Angst, Nervosität oder gar Suizidgedanken. Es entsteht ein anhaltender Kreislauf aus dem man nur schwer ohne Hilfe herauskommen kann.



Der Inhalt dieses Blogs dient der Information und soll Hilfe für Mobbingopfer bieten. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt auch keinen Gang zu einer qualifizierten Beratungsstelle oder Rechtsanwalt.

Mobbing an Schulen

Mobbing Erfahrung an Schulen

Verfasser: Anonym

 

 

 

Ich möchte damit anfangen etwas über meine eigenen Erfahrungen mit Mobbing an Schulen zu schreiben. Als ich noch zur Schule ging wurde ich ziemlich heftig gemobbt. Das ist jetzt schon eine Zeitlang her, aber die Methoden des Mobbing haben sich nicht geändert, es ist alles nur noch digitalisierter geworden und man spricht immer häufiger auch noch vom Cybermobbing.  Zu meiner Zeit (das war in den 80´er Jahren) gab es noch kein Internet für die Öffentlichkeit und dadurch war das Mobbing nur „direkt“ möglich.  Ich war zu damaligen Zeit auf einem Gymnasium als das Mobbing gegen meine Person begann. Auf der Grundschule fühlte ich mich noch sehr wohl, alle waren irgendwie gleich und keiner hob sich mit etwas hervor und niemand wurde gemobbt. Auf der weiterführenden Schule war das etwas anders. Die Mitschüler(innen) trugen dort immer nur Top-Modische Kleidung und kamen alle aus Elternhäusern die nicht so sehr aufs Geld schauen mussten. Niemand aus meiner Grundschulklasse wurde mit mir in diese Klasse eingeschult, ich war quasi von Anfang an ohne Freunde in dieser Klasse. Die anderen kannten sich eigentlich alle. Sie waren zu 80 % von einer Grundschule und die anderen 20 % kamen größtenteils aus dem selben Stadtteil und kannten sich auch.  Damit war schon der Grundstein für ein Mobbingopfer gesetzt. Gleich am ersten Tag wurde meine Schuhe gemustert, sie hatten 2 Streifen und nicht so wie es modern war 3. Es waren keine Markenschuhe von Adidas sondern nicht mal Schuhe die den Namen Imitate verdienten, dafür waren sie selbst zu schlecht, weil sie ja 2 Streifen hatten. Es waren als Assotreter die ich da trug. Wenn ich in die Klasse kam, wurde meist gekichert oder es war still und auf einmal prustete der ein oder andere los. Meine anderen Klamotten waren auch nicht das, was die Klasse vorgab und dadurch fühlte  ich mich ständigen Hänseleien ausgesetzt. Mit Feuerzeugen wurde die Qualität meiner Jeanshosen getestet indem die brennende  Flamme an den Stoff gehalten wurde. Ich wurde geschubst und in den Pausen oft von mehreren zusammengeschlagen. Eigentlich das ganze Programm des Mobbings. Im Unterricht getraute ich mich nie etwas zu sagen, weil es dann meist ganz still wurde und jeder auf einen Versprecher hoffte. Meine schulischen Leistungen fielen innerhalb von 2 Jahren rapide ab und ich schwänzte immer öfter die Schule.  Ich spielte meinen Eltern eine Krankheit vor oder trieb mich in der Innenstadt herum, nur um nicht in die Schule zu müßen.  Ich entwickelte Depressionen und dachte immer wieder daran wie es wohl wäre wenn ich Tod sei. Ob meine Klasse dann geschockt wäre und Einsicht beweisen würde ? Ob sie traurig wären, sich Vorwürfen machen würden, dass sie mich so sehr gemobbt haben ? Ich träumte sehr oft davon und war, das ein oder andere mal nahe davor mir das Leben zu nehmen. Im Nachhinein wurde mir klar, dass es keinen in meiner  Klasse jucken würde wenn ich mir das Leben genommen hätte, naja und mitbekommen hätte ich es ja eh nicht mehr.  Aus dem gesamten Mobbinggeflecht konnte ich mich erst befreien als ich die Schule wechselte. Ich trat auf der neuen Schule sofort selbstbewusster auf, hatte aktuelle Klamotten an und trug von Anfang an am Unterricht bei. Das ist mit Sicherheit nicht die Lösung für jeden, weil ja in den meisten Fällen ein Neuanfang nicht möglich ist und auch nicht jeder sich den äußeren Bedingungen anpassen möchte oder auch kann, aber es war mein Weg aus dem Mobbing heraus. Es würde mich freuen wenn ihr hier eure eigenen Erfahrungen zu dem Thema Mobbing an Schulen posten würdet oder den ein oder anderen Kommentar abgebt.